April/Mai 2020
STUMMFILM 2020-lockdown - art - covid 19
Do we need culture? What does art? Which system is relevant?
ein Kurzfilm von Martina Veh & Chrstopher Bodenstein, 10 min.
Das Schweigen von Künstlern der Münchner Kulturszene in einem Wald am 28.04.2020 zur Zeit des COVID-19 shutdowns. Die Künstler sind still. 90 Minuten lang. Die Texte stammen von Handy-Interviews mit den Beteiligten.
Weltpremiere: FSFF (Fünf Seen Film Festival) 2020, Starnberg, 31. August 2020
Martina Veh: Regie, Produktion, Konzept, Schnitt
Christopher Bodenstein:Konzept, Kamera, Schnitt
Gunnar Geisse: Sound Design, Komposition
Julia Horkel: Produktionsassistenz
Ivo Yordanov: 2. Kamera
Dank an Thomas Radigk, Julia Horkel,
Tmc production mit Thomas Morgott:
Ivo Yordanov, Max Acker, Emil Jakob, Pietro Fiorito, Cvetan Ivanov
Lichtscherbe Sonja Lenkeit und Wolfgang Wein GbR,
Andreas Hofmann photography
Johannes Brucej, Marie-Louis Ott, Dr. Marie-Carin von Gummpenberg, Stephan Lanius, Stephanie Krug, Christl Wein, Matthias Helwig, Seraphin Veh, Nicolai Baehr
STUMMFILM - 2020 - lockdown - art - covid 19
Do we need culture? What does art? Which system is relevant?
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wie es dazu kam:
Textliche Inspiration ist ein Text aus dem ersten nicht veröffentlichten Debutfilm von Stanley Kubrick. Ein Kriegsfilm.
„This forest then
and all that happens now
is outside history.
Only the unchanging shapes of fear and doubt and death
are from our world.
These people that you see
keep our language and our time
but have no other country
but the mind.“
- Stanley Kubrick
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Julia Horkel hat uns 500 Euro gegeben. Das war unser Budget. Ohne dies hätte der Film nicht stattgefunden.
Wir fangen eine politische und historische Situation ein. Lockdown. Ursprünglich ist der Film als Trilogie gedacht. STUMMFILM ist der erste Teil.
Gedanklicher Ausgangspunkt:
In Zeiten von Corona wird die Kunst- & Kultur-Szene bekanntermaßen als „nicht system-relevant“ eingestuft. Daraufhin fragt sich diese Szene, was ihre Rolle, Funktion und Platz in der Gesellschaft ist. Bisher sehen wir naturgemäß – und dies ist unsere Aufgabe in der Gesellschaft - als einen Forschungsbereich in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und deren Entwicklung, ein Spiegel, der Fragen stellt wie „Wie wollen wir leben?“ oder „Wer sind wir?“ „Welche Ziele haben wir in einer global gewordenen Welt im Postkolonialismus“. Die Kunst- & Kultur-Szene nahm seit jeher eine Art „Zwischenraum“ ein. Dieser Zwischenraum droht während der Pandemie immer enger zu werden und verschwindet letztendlich – durch die Schließung der Einrichtungen und Organisationen, Theater und Werkstätten. So wurde es in der Kunst-Szene empfunden und im täglichen Dasein bestätigt.
Wir organisierten also am 28.04.2020 einen „Wandertag“ in Ermangelung von Platz in der Gesellschaft. Wir wanderten aus. Wir beschlossen, in die Außenbereiche Münchens zu gehen, in einen Wald, und blieben dort einfach stehen. Es fanden sich etwa 30 Kunst- & Kultur-Schaffende aus München und Umgebung, die vorschriftsmäßig in kleinen Gruppen anreisten und nach Verlassen Ihres Fahrzeuges den zuvor festgelegten Koordinaten folgten, schweigend und schon mit der Aufgabe betraut, sich in die eigenen Welten gedanklich zurückzuziehen, die sie in diesen Monaten sehr beschäftigten. Handys blieben zu Hause. Nur ein paar Zwiebeln markierten den Weg in den Wald zu einer Nutzwaldplantage. Systemirrelevant blieben jene 30 Menschen dort einfach stehen, jeweils im Sicherheitsabstand von 2 Metern. Dort standen sie 90 Minuten lang und hingen ihren Gedanken nach. Emotionen, innere Dialoge, innere Konflikte, zwischen Angst und Sehnsucht, zwischen Gedanken an Ihre Projekte, sowie als Kunst- und Kulturschaffende in Frage gestellt. Auch wissend, dass ihr Platz und Ihre Bedeutung in der Gesellschaft in Frage steht. Genauso wie ganz konkret Ihre gesamten aufgebauten Karrieren, die sie viele Jahre lang, teils sehr erfolgreich, teils weniger erfolgreich ihrem künstlerischen Ruf folgend, gestaltet hatten. Diese 90 Minuten haben wir dokumentiert, mit 2 Kameras und 4 Assistenten.
Credits:
Protagonisten alphabetisch:
Peter Cloé
Sänger
Micaela Czisch
Schauspielerin, Theaterpädagogin
Helena Dechentreiter
Schauspielerin
Jonathan Dechentreiter
Schüler
Freddy Engel
Bildender Künstler, Musiker
Andrea Fessmann
Dirigentin, Sängerin, Veranstalterin
Gunnar Geisse
Musiker, Komponist
Marie-Carin von Gumppenberg
Politikwissenschaftlerin
Julia Horkel
Grafikerin, Malerin
Sebastian Horn
Musiker
David Jäger
Saxophonist
Nadja Fiebiger
Lyrik, Schauspielerin
Stephanie Krug
Opern- und Konzertsängerin
Philipp Kolb
Mensch
Stephan Lanius
Kontrabass, Darsteller, Veranstalter, Autor
Ks. Christopher Robson
Opern- und Konzertsänger
Ralf Sartori
Tangolehrer, Philosoph, Herausgeber
Christl Wein
Bühnen- und Kostümbildnerin
Caludia Weinhart
Bühnen- und Kostümbildnerin
Team:
Martina Veh
Regie, Produktion, Konzept, Schnitt
Christopher Bodenstein
Konzept, Kamera, Schnitt
Gunnar Geisse
Sound Design, Komposition
Julia Horkel
Produktionsassistenz
Ivo Yordanov
2. Kamera
Max Acker
1.Assistent
Emil Jakob
2.Assistent
Pietro Fiorito
3.Assistent
Cvetan Ivanov
4.Assistent
Wolfgang Wein
Fotograf
Andreas Hoffmann
Fotograf
Matthias Helwig
Location Scouting
Danke an
Thomas Radigk
Julia Horkel
Tmc production
Thomas Morgott, Ivo Yordanov, Max Acker, Emil Jakob, Pietro Fiorito, Cvetan Ivanov
Lichtscherbe Sonja Lenkeit und Wolfgang Wein GbR
Wolfgang Wein
Andreas Hofmann photohraphy
Andreas Hofmann
Johannes Brucej
Marie-Louis Ott
Dr. Marie-Carin von Gummpenberg
Stephan Lanius
Stephanie Krug
Christl Wein
Matthias Helwig
Seraphin Veh
Nicolai Baehr
© foto: Christopher Bodenstein