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Münchner Erstaufführung:

LEONARD BERNSTEIN: MASS (1971)
A Theatre Piece For Singers, Players and Dancers
Chamber Version


Premiere (Erstaufführung): 7. Mai 2010
In der Evang.-Luth. St.-Markus-Kirche zum Ökumenischen Kirchentag, München

Musikalische Leitung: KMD Holger Boenstedt

Inszenierung: Martina Veh
Bühne und Kostüme: Martina Segna
Choreografie: Stefanie Erb
Licht: Benedikt Zehm
Video: Florian Rödl Multimedia

Mit Nigel Robson (Tenor) als Celebrant

Gesang, Tanz und szenische Darstellung in verschiedenen Rollen:
Susanne Seimel (Sopran), Michael Kilian (Tenor), Stephanie Marin (Mezzosopran), Cornelia Melian (Mezzosopran), Sandra Nahabian (Mezzosopran), Christopher Robson (Countertenor), Stefan Gregor Schmitz (Tenor), Sebastian Strehler (Bariton), Dieter Streicher (Darsteller), Oliver Weidinger (Bariton)

Der Kirchenchor der Kirche St. Markus und sechzehn Orchestermusiker,
die Mädchenkantorei am Münchner Dom in Zusammenarbeit mit Solisten des Kinderchor des Gärtnerplatztheater unter der musikalischen Leitung von Martin Danes,
Knabensolist: Joshua Hofert (Sopran)

 

zum Stück

Die 1971 uraufgeführte „Mass“ war eine Auftragskomposition zur Eröffnung des „Kennedy Center of Performing Arts“ (Washington), in Gedenken an John F. Kennedy, dem Bernstein bereits seine 3. Sinfonie gewidmet hatte. Damals brachte es Bernstein nicht nur den Vorwurf der Blasphemie ein, sondern rief auch, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, Regierungsstellen auf den Plan.
Die „Mass“ ist musikalisch sowie textlich ein stilistisches Konglomerat. Die theatrale Form der ist gewiss nicht der Gattung Musical zuzuschreiben, obwohl Bernstein teilweise dessen Mittel benutzt. Obwohl es den Titel „Messe“ trägt und zu großen Teilen aus Versatzstücken der vorkonziliarischen, lateinischen, römisch-katholischen Messlithurgie besteht, ist es keine lithurgische Komposition.

„I have not written a Mass. I have written a theatre piece about a Mass. It cannot be performed in a church as a mass. Yet it is still a deeply religious work” (L. Bernstein).

Wir aber befinden uns in einer Kirche. Die Kirche wird zur Bühne des Alltags.
Wir betrachten Die „Mass“ als ein Abbild eines Tagesablaufs. Wir wollen uns beschäftigen mit dem Stellenwert sakraler Begriffe, die von der christlichen Messe in den Alltag gewandert sind. Alltag, und was uns dazu bringt, innezuhalten oder Dinge in Zweifel zu stellen.

In unserer Fassung von Bernsteins „Mass“ haben wir den Street Chorus von 19 auf 12 Figuren reduziert, welche gemeinsam mit den Sängern aus dem Heute entwickelt wurden. Durch das Medium der Videoprojektion auf einen großen Spiegel im Kirchenschiff wird an verschiedenen Stellen des Stücks zum einen der Stadtraum in die Kirche gebracht, der Bezug nimmt auf den jeweiligen Tagesablauf der Figuren, zum anderen die Spiegelung der Kirche selbst. 
Zwei Figuren betrachten das Geschehen aufgrund ihres Alters von außen: das Kind und der ältere Mann. Diesen sind die drei sinfonischen Meditationspassagen, die die Rastlosigkeit der szenisch gestellten Fragen immer wieder unterbrechen, gewidmet. Die Figur des Celebranten begleitet uns durch den Tag als offener und weitsichtiger Repräsentant des Glaubens. Er ist bemüht um einen positiven Ausgang der Suche, bis er schließlich angesichts der Zweifel der Menschen aufgibt. Er führt in einer langen Monolog-Situation die Menschen sich selbst vor, bevor er die Kirche verlässt. Der Chor steht für eine scheinbar unumstößliche Ordnung, für eine Art Gewissen. 
Was bleibt ist Stille; und ob all diese Zweifel vielleicht doch nur die Frage nach einem höheren Sein oder einem anderen Bewusstseinsgrad unseres eigenen Selbst bedeuten. 

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