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18. März 2023
 
JOHN CAGE's SONG BOOKS
MUSIC FOR NERVOUS SYSTEMS

 

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Die Micro Oper München verfolgt einen eigenen Pfad durch John Cages Sammlung experimenteller Konzeptstücke – ein schillerndes Kaleidoskop zwischen Musik und Theater. Welche Regeln gelten? Welche Rolle spielt der Zufall? Überraschungen sind garantiert. www.micro-oper.de

 

 

Cornelia Melián voice, objects
Masako Ohta prepared piano, objects
Ernst Bechert electronics, voice
Anton Kaun noise, electronics, video
Martina Veh outside eye

 

Eine Produktion der Micro Oper München in Zusammenarbeit mit dem Meta Theater und dem Kunstverein Rosenheim. Ermöglicht durch den Tonkünstlerverband Bayern aus Mitteln des Bayrischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projekts TONKÜNSTLER LIVE SPECIAL. Gefördert durch MUSIKFONDS / Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

 

 

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Copyright graphic work: Maja Bechert 
Copyright Fotos Ralf Dombrowski

 

Die Song Books von John Cage, 1970 geschrieben, sind eine Sammlung von 90 „Solos for Voice“. Die Stücke sind „Songs“ oder theatralische Aktionen oder eine Mischung von beidem, häufig mit Einbeziehung von Elektronik. Die Partituren sind experimentell: konventionelle Notenschrift kommt eher selten vor, überwiegend sind es grafische Partituren, Anordnungen von Zahlen, unterschiedliche Typographien, verbale Anweisungen zu bestimmten Aktionen. Es gibt zwar zu jedem Stück Regeln, wie die Partitur zu verstehen ist, aber dennoch muss immer erstmal eine aufführbare Fassung erstellt werden. Denn die Regeln und Notationen sind eher Konzepte als Partituren, sie ergeben keine eindeutige musikalische Version. Die Interpret*innen müssen eigene Entscheidungen fällen: über den Klang, das Timing, die musikalische oder theatralische Aktion selbst. Sie können ihre eigenen Assoziationen, Phantasien und Improvisationen einfließen lassen. Die Rollen des Komponisten und der Interpret*innen werden also neu definiert. Und weil es so scheint, als sei alles möglich, wird auch das Verhältnis von Regeln und Freiheit neu verhandelt. Die Interpret*innen übernehmen Verantwortung – gegenüber dem Komponisten, der ihnen bewusst diese Freiheiten gelassen hat, aber auch gegenüber sich selbst. Es gibt ein Thema, das sich durch die Song Books hindurchzieht: „wir verbinden Satie mit Thoreau“ steht auf Seite 1 der Partitur. Erik Satie, der unkonventionelle Außenseiter, der sowohl populäre Chansons wie auch experimentelle Stücke schrieb (z.B. die „Vexations“, die 840 mal zu wiederholen sind) - einige seiner ironischen Bemerkungen sind Texte für die Songs der Song Books. Viele andere Texte stammen von Henry David Thoreau, dem Autor von „Walden“ und Vordenker des gewaltlosen zivilen Ungehorsams, der die Eigenverantwortung des Individuums als besonders hohen Wert schätzte. Auch hier geht es also um das Verhältnis von Regeln und Freiheit: ein Thema, das die Micro Oper als politisch sehr aktuell empfindet. Die vier Musiker*innen der Micro Oper haben jeweils für sich eine Auswahl aus dem Konvolut der Song Books getroffen und verfolgen nun vier individuelle Pfade durch diesen großen Bau. Die Sängerin Cornelia Melián, die Pianistin Masako Ohta, der Noise- und Videokünstler Anton Kaun, der Komponist und Elektronikmusiker Ernst Bechert haben ganz unterschiedliche Ansätze, die Stücke von Cage zu interpretieren. Doch immer wieder kreuzen sich die Wege. Die Kabel der Mikrophone, die in die elektronischen Devices münden, verbinden die Musiker*innen wie Nervenbahnen. Der Zufall spielt auch eine große Rolle. Überraschungen sind garantiert.

 

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In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und scope – Spielraum für aktuelle Musik. Gefördert durch MUSIKFONDS. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Dank an KOLLABS Musikbaustelle/Andrea Lesjak

 

 

 

 

 

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